1/25 – DMFF

Royal Theater Heerlen

© DMFF

Gemeinsam am Seil

15 Jahre Dutch Mountain Film Festival

Wenn in Aachen und Umgebung die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, beginnt für viele Berg- und Filmbegeisterte ein besonderes Highlight im Kulturkalender: das Dutch Mountain Film Festival (DMFF).

Im Jahr 2025 feiert das Festival sein 15-jähriges Bestehen – ein stolzes Jubiläum für ein Ereignis, das aus einer spontanen Idee heraus entstanden ist, aber längst zu einer festen Größe in der Euregio geworden ist. Denn tatsächlich begann alles eher als Jux: Die beiden Gründer Toon Hezemans und Thijs Horbach wollten 2011 in Heerlen Filme rund ums Thema Berge zeigen – eine augenzwinkernde Hommage an alpine Träume in einer eher hügeligen Region. Doch die Resonanz war überwältigend: Das Publikum strömte, die Begeisterung war groß – und sie fühlten sich fast „gezwungen“, weiterzumachen. Zum Glück! Denn über die Jahre entwickelte sich ein grenzüberschreitendes Festival mit Tiefgang und einer lebendigen Community. Und mit einem Augenzwinkern betrachtet sich das DMFF auch heute noch ganz gerne.

Panoramakarten der Euregio

© Toon Hezemanns

Grenzenlos bergbegeistert – Zusammenarbeit über die drei Länder hinweg

2015 fanden die ersten Filmvorführungen in Aachen unter Mitwirkung unserer Sektion statt. Schon ein Jahr später wurde Aachen mit dem Apollo Kino gleichwertiger Spielort. Es ist damit neben unserem zweiten Basislager, dem Art-Déco Royal Theater in Heerlen fester Bestandteil des Festivals. Hier laufen die Filme, finden Gespräche mit Filmschaffenden statt, treffen sich Festivalgäste, Filmemacher:innen und Neugierige. Zwei Städte, zwei Länder – ein Festival.

Wenn sich kurz vor Festivalbeginn die Aufregung zuspitzt, die letzten Details geklärt werden und dann endlich die ersten Gäste durch die Türen strömen, fühlt sich das an wie Gipfelglück. Und wenn danach das internationale Team gemeinsam auf die erfolgreiche Seilschaft anstößt, dann ist das echtes Festivalgefühl: dort, wo die Berge anfangen.

Die Seilschaft: Symbol für Verantwortung und Verbundenheit

Das diesjährige Thema „Die Seilschaft“ ist ein Sinnbild für das, was das Festival im Kern ausmacht: Zusammenarbeit, Vertrauen und Verantwortung zwischen allen Beteiligten.

In einer Seilschaft sind wir nicht allein unterwegs. Wir passen unser Tempo aneinander an, tragen gemeinsam Verantwortung und sorgen füreinander. Das Festivalteam versteht sich seit jeher als solche Seilschaft: verbunden durch gemeinsame Visionen, Herausforderungen und die Liebe zu den Bergen und ihren Geschichten. Aber auch das Publikum, die Filmschaffenden, die Ehrenamtlichen und Partner des Festivals – sie alle gehören dazu.

Die Seilschaft steht auch für ein Miteinander, das über Landesgrenzen hinausgeht: Das DMFF ist ein grenzüberschreitendes Festival, das sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland stattfindet – mit internationalen Beiträgen aus der ganzen Welt, die Geschichten aus und über die Berge erzählen.

Gruppenfoto des ehrenamtlichen Orga-Teams ("Die Seilschaft")

Pascal Moors

Aachen am Seil: 10 Jahre Festivalpartnerschaft

Auch die Sektion ist Teil dieser Seilschaft. Heute ist ein Team von neun Ehrenamtlichen aus unserer Sektion aktiv in die Organisation eingebunden. Wir bringen Ideen ein, gestalten das Programm in Aachen und sind dieses Jahr wieder voller Vorfreude dabei, wenn das DMFF in eine neue Runde geht.

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Ob Filmvorführung, Ausstellung, Lesung, Vortrag, Wanderung, Trailrun, Radtour oder andere Aktionen – alles ist beim DMFF willkommen, was Menschen in Bewegung bringt und die Berge in die Euregio holt. Denn genau das ist das Ziel: die Faszination der Berge greifbar machen, Geschichten sichtbar machen und Verbindungen schaffen – zwischen Orten, Menschen und Perspektiven.

Empfang beim DMFF

© DMFF

Klimaschutz im Blick: Der DAV Climate Award

Seit 2021 verleiht die Sektion den mit 1.000 € dotierten DAV Climate Award, gestiftet von der Sparda-Bank West. Ausgezeichnet wird ein Film, der sich eindrücklich mit Klimawandel oder Umweltproblemen im Gebirge befasst – idealerweise mit Lösungsansätzen, die zum Handeln motivieren.

Highlight 2025: Der Aachener Gipfelsteig zum Jubiläum

Ein ganz besonderes, nicht filmisches, Highlight des kommenden Festivaljahrs wird der Aachener Gipfelsteigein ca. 55 Kilometer langer Panoramaweg rund um Aachen. Ob als gemütliche Wanderung in mehreren Etappen, als sportliche Herausforderung oder als Entdeckungsreise durch unsere direkte Umgebung: Die Route lädt dazu ein, die eigene Region mit anderen Augen zu erleben – als Erlebnis vor der Haustür. Sobald die Planung abgeschlossen ist, werden wir euch natürlich über die bekannten Kanäle der Sektion informieren.

Aachen in den Bergen bzw. Val di Aachen

© Karin Eken

Radtour Summit 2 Summit Ride

© Petra Vroomen

Aufbruch und Übergabe: Die Seilschaft lebt weiter

Das Festival ist über die Jahre nicht nur gewachsen, sondern hat sich auch stetig gewandelt. Neue Menschen sind dazugekommen, die Seilschaft hat sich verjüngt, ohne ihre Werte zu verlieren. Auch das ist Teil der Festivalphilosophie: Verantwortung weiterzugeben, Vertrauen zu schenken, Menschen zu ermutigen, selbst Teil des Ganzen zu werden.

Für uns als DAV-Sektion Aachen ist das DMFF ein wunderbares Beispiel dafür, wie ehrenamtliches Engagement, Kreativität und gemeinsames Erleben zusammenkommen können. Es zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur für sich selbst zu gehen, sondern miteinander – am Seil, mit Haltung und mit Blick nach vorn.

Dutch Mountain Film Festival 2025

15 Jahre – Thema: Die Seilschaft

  • 4. bis 9. November 2025
  • Hauptspielorte: Royal Theater Heerlen & Apollo Kino Aachen
  • Highlight: Aachener Gipfelsteig – 55 km rund um Aachen
  • Grenzüberschreitend – mit internationalen Filmbeiträgen aus aller Welt
  • Crossborder-Preis – verliehen von Aachen & Heerlen
  • DAV Climate Award – gestiftet von der Sparda-Bank West, verliehen von der Sektion Aachen
  • Weitere Infos, Programm (ab Mitte September) & Mitmachmöglichkeiten unter: www.dmff.eu/de

See you out there!


Ina Sommer und Hannah Kuhn

Text: Ina Sommer und Hannah Kuhn