1/25 – AK UMWELT

Zu Gast in der Natur

Checkliste Nachhaltige Tourenplanung

Die folgende Checkliste will die Mitglieder der DAV-Sektion Aachen unterstützen, bei der Planung von Touren von Anfang an auch Natur- und Klimaschutz zu berücksichtigen – damit unsere Bergsportaktivitäten zu dauerhaften und bereichernden Begegnungen mit der Vielfalt der Natur werden.

Die Liste ist offen für Ergänzungen und Veränderungen. Wer dazu beitragen möchte, kann sich gerne an den AK Umwelt in der Sektion wenden.

1. Ziel: Wo geht es hin?

Welche naturräumlichen Besonderheiten bietet die Zielregion? Gibt es Schutzgebiete und geschützte Arten, auf die wir achten sollten? Gibt es im Zielgebiet Angebote für nachhaltigen und naturnahen Tourismus, die wir nutzen können? Ist das Ziel auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar? Steht die Entfernung des Ziels in einem angemessenen Verhältnis zur Aufenthaltsdauer?

2. Mobilität: Wie bewegen wir uns zum Ziel und vor Ort?

Wie können wir die CO2-Emissionen bei der Anreise minimieren: Nutzung von Bahn und Bus, Bildung von Fahrgemeinschaften, Anreise mit dem Fahrrad?
Wie ist der ÖPNV vor Ort? Gibt es touristische Angebote wie regionale Netzkarten, Wanderbusse, Gepäcktransport etc.? Mit ein bisschen Recherche lassen sich oft attraktive Angebote entdecken!

3. Unterkunft: Wie übernachten wir?

Meist hängt die Art der Unterkunft vom Vorhaben ab. Doch egal, ob Hütte, Hotel oder Campingplatz – wichtig ist: Bemüht sich die Unterkunft um ökologische Nachhaltigkeit und Naturnähe? Verfügt sie über ein (zertifiziertes) Management für Energie und Wasser sowie Recycling und Abfallentsorgung? Bietet die Unterkunft Arbeit und Wertschöpfung in der Region, z.B. als familiengeführte Herberge?

4. Verpflegung: Wie versorgen wir uns?

Gute und gesunde Ernährung ist wichtig bei einer Tour. Dazu zählt auch, dass sie möglichst naturschonend erzeugt und transportiert wurde. Der Verzicht auf tierische Produkte kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Welche Angebote an regionalen, saisonalen und ökologisch erzeugten Produkten bieten der örtliche Handel und die lokale Gastronomie? Auch der Verpackungsaufwand beim Einkauf lässt sich z.B. mit Trinkflaschen und Brotdosen leicht reduzieren.

5. Ausrüstung: Was nehmen wir mit?

Was benötigen wir (wirklich) an Kleidung und Ausrüstungsgegenständen? Kann ich vorhandene Kleidung und Ausrüstung nutzen? Kann ich Ausrüstungsgegenstände ausleihen (bei Freunden, in der Sektion)? Bei notwendigen Anschaffungen lohnt sich ein Blick auf Langlebigkeit und öko-zertifizierte Produktion. Vieles lässt sich auch reparieren (etliche Hersteller bieten das inzwischen an) und manches Schnäppchen auf Second-Hand-Märkten erstehen.

6. Abfall: Wohin mit den Resten?

Auch hier lässt sich vieles vor der Tour planen: Wie können wir Abfälle vermeiden und reduzieren, im Großen (z.B. Verpackung, Ausrüstung) wie im Kleinen (z.B. schädliche Inhaltsstoffe und Mikroplastik in chemischen Produkten)? Und wie die unvermeidlichen Reste nach Möglichkeit ins Recycling zurückführen oder zumindest fachgerecht entsorgen?

Die nachhaltige Tour beginnt bereits zu Hause. In diesem Sinne: Gute Reise!

Text & Fotos: AK Umwelt

René Anschütz, Susanne Kruchen, Helmut Vor, Georg Stoll (georg.stoll@dav-aachen.de)