1/25 – WANDERUNGEN IN DER REGION

Alle da – wir starten in Imgenbroich

Wanderungen in der Region

Schon fast eine Tradition: Adventswanderung zum Monschauer Weihnachtsmarkt

Streckenübersicht

Schon im Frühherbst hatte ich die Ausschreibung auf die Homepage gestellt und ein paar Tage später meldeten sich bereits die ersten Teilnehmer. Obwohl das Wetter im Spätherbst meist regnerisch kalt ist, es über glitschige Pfade und durch tiefe Pfützen geht und wir auch noch meist in die Dunkelheit geraten, findet die schon fast traditionelle Wanderung am 3. Advent immer mehr Zuspruch. Vielleicht liegt es aber genau daran, aus der warmen und eher kuscheligen Vorweihnachtszeit einmal die Nase vor die Tür zu stecken und sonntags nachmittags in die Eifel zu ziehen. Die Strecke ist mit rund 11 Kilometern nicht lang und führt bis auf eine Gegensteigung auch eher bergab, ist also für persönliche Bestleistungen nicht unbedingt geeignet. Aber das Ziel ist verführerisch, der Weihnachtsmarkt in Monschau, und so lassen sich Bewegung in der Natur mit vorweihnachtlicher Stimmung prima verbinden.

Auf dem Mühlenweg hinter Imgenbroich

Am 15.12. letzten Jahres starten wir kurz nach 14:00 Uhr vom Parkplatz an der Imgenbroicher Kirche. Durch einige kurzfristige Absagen konnten zum Glück noch alle Plätze auf der Warteliste berücksichtigt werden. Den alten im Schiefer ausgefahrenen Mühlenweg geht’s hinter den letzten Häusern hinab zur Belgenbacher Mühle, die 1544 als Nachfolge einer etwas weiter bachaufwärts gelegenen Mühle aus dem 14. Jahrhundert erbaut wurde und zu Beginn des letzten Jahrhunderts den Eicherscheider und Imgenbroicher Bauern auch als Sägewerk diente. Später wurde sie von der Aachener Pfarre St. Peter als Jugendheim umgebaut. Inzwischen ist sie im Privatbesitz und teilweise als Ferienwohnung umgebaut worden.

Durch einen frisch geschlagenen Hang oberhalb des Belgenbaches gelangen wir zum Meierkreuz, dass an den durch einen Wilderer am 6. August 1875 versehentlich erschossenen Förster Leonard Meier erinnert. Es steht als stabiles Denkmal oberhalb des Weges und ist über einen verfallenen Pfad zu erreichen. Weiter geht es an einem kleinen Wegkreuz vorbei, das der beim Lohschälen vor rund 100 Jahren durch einen Hitzschlag gestorbenen Berta Jansen gedenkt, zum Alsdorfer Kreuz, das an das Grubenunglück in den 60er Jahren erinnert, bei dem 271 Menschen umkamen. Es steht exponiert auf einigen Schieferfelsen und eignet sich hervorragend für Fotos.

Am Alsdorfer Kreuz

Kapelle der Belgenbacher Mühle

Kurz hinter der Mühle

Wir folgen dem Belgenbach, der vom Drosselbach noch kräftige Verstärkung bekommen hat, und überqueren an der Rur angekommen die Straße zwischen Widdau und Menzerath. An der wunderschön gelegenen Gaststätte Grünental vorbei geht´s an der Rur orographisch links flussaufwärts. Schäumende wellenreiche Abschnitte wechseln sich mit fast schwarz erscheinenden stillen Abschnitten. An der neuen Schutzhütte bei der Einmündung des Kluckbachs machen wir Rast und teilen das mitgebrachte Weihnachtsgebäck, trinken heißen Tee und Glühwein und genießen den Winterwald. Langsam ist die Dämmerung zu erahnen und wir machen uns auf, um den Anstieg Richtung Rohren und weiter auf halber Hanghöhe noch möglichst im Hellen zu schaffen.

Überquerung des Drosselbachs

Hakelige Steilstelle

Rast an der Kluckbachbrücke

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Brücke Grünental

Erstaunlich, wie gut sich die Augen an das schwindende Licht gewöhnen. Im dichten Fichtenwald können wir aber dann doch nicht auf Stirnlampen verzichten. Vereinzelt sehen wir tief unten den Weihnachtsmarkt leuchten, doch als wir nun auf die historische Verbindungsstraße zwischen Monschau und Höfen treffen und kurz danach am alten Monschauer Friedhof stehen, können wir das ganze Weihnachtsmaktpanorama genießen.

Nur frischer Schnee könnte die Idylle noch überbieten, aber das wäre schon fast kitschig. Über steile Treppen geht’s hinab direkt zum Marktplatz ins touristisch-trubelige Treiben. Wir brauchen eine Weile, um uns nach der Stille im Wald an das Gedränge und die gerade anstimmende Blasmusik vor der Aukirche zu gewöhnen. Etwas abseits gelegen finden wir einige ruhigere Stände und genießen den starken Glühwein der Monschauer Partnerschaftsstadt Bourg St. Andéol. Ein Hauch von südfranzösischer Wärme mitten im Winter!

Monschauer Weihnachtsmarkt

Rotes Haus

Es schmeckt

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Gut gestärkt schwingen wir uns in bester Laune an der Monschauer Post in den Pendelbus nach Imgenbroich zum Parkplatz an der Kirche. Ich glaube die Wanderung hat allen gut getan, um das Wanderjahr abzuschließen und sich nun ganz auf die Weihnachtszeit einzustimmen.

Ich freue mich auf das nächste Mal am 14.12.25!

Tour: Weihnachtsmarkt Monschau 15.12.25

Die Tour ist über komoot unter diesem link abrufbar

Text: Dirk Emmerich
Fotos: Reinhard Dietze