Ab und zu braucht jeder etwas Wüste…
Wüste, Substantiv Femininum, durch Trockenheit, Hitze und oft gänzlich fehlende Vegetation gekennzeichnetes Gebiet der Erde, das über weite Strecken mit Sand und Steinen bedeckt ist.
(Duden)
Wenn man die Erklärung im Duden liest, hört sich das nach einem leblosen, trostlosen Ort an, aber die Wüste ist alles andere als das. Deshalb möchten wir euch mit unserem Artikel ein anderes Bild der Wüste zeigen und euch für die Wüsten dieser Welt begeistern.
Marrokko
Man unterscheidet unterschiedliche Wüstenarten. „Erg“ beschreibt den großen Sandkasten, „Hamada“ die Steinwüste.
Unsere Route begann in Ouarzazate, dem „Tor zur Wüste“ und führte entlang der Hamada du Draa, auf der „Route der Kasbahs“, die durch das Draa-Tal und das Dades-Tal im Süden des Landes bis zum „Erg Chebbi, in der Nähe des Wüstenortes Merzouga.
Kasbahs sind Wohnburgen. Die imposanten Lehmbauwerke zeigen oft mehrere Türme oder Türmchen, kleine Fenster und verzierte Fassaden. Sie schützen die Bewohner vor der Hitze der Sonne ebenso wie vor der Kühle der Nacht. Viele dieser alten Bauten sind liebevoll instandgesetzt und bieten Übernachtungen und meist grandioses Frühstück an. Der perfekte Ort für die Übernachtungen unterwegs.
Bemerkenswert ist die Kasbah „Aït Ben- Haddou“ Sie ist Weltkulturerbe und Drehort einiger Sandalenfilme wie z.B. dem Gladiator.
Rechts und links der Straße erstreckt sich eine Unendlichkeit aus Lehm und Steinen. Am Horizont sind die Berge zu sehen, die den Regen einfangen. Hin und wieder trifft man auf eine Gruppe Kamele. Die Tiere leben heute meist wild, da ihre ursprüngliche Aufgabe als Last- und Transporttier heute weitestgehend von Allradfahrzeugen übernommen wird. Sie teilen sich das wenige Futter mit einigen Ziegen, die auf den kargen Flächen weiden. Die Gegend ist, ebenso wie das Atlasgebirge, die Heimat des Volks der Berber, die in den verschiedenen Oasen dieser Wüste leben.
Das Draa Tal ist die längste Oase Marokkos, die sich entlang des Draa Flusses erstreckt. Das Tal ist gesäumt von kleinen Kasbahs und Dattelpalmen.
Diese Datteln sind unglaublich lecker. Mit dem Trockenobst, das wir zu Hause in den Supermärkten angeboten bekommen, haben sie wenig zu tun.
In Merzouga angekommen folgt Erg Chebby, die kleine Sandwüste, die bis zur algerischen Grenze reicht.

Dünen

Happy Camel

Wüstenbergsteigen

Dünen

Schattenspiele
Oman
Land aus 1001 Nacht, Heimat von Sindbad dem Seefahrer. Hier gibt es neben einer wunderbaren Berglandschaft unter anderem reichlich DER Sandwüsten, die sich die meisten vorstellen, wenn sie an den Begriff „Wüste“ denken. Die mit 650.000m² größte zusammenhängende Sandwüste Rub al Chali findet man auf der arabischen Halbinsel, Teile davon auch in diesem kleinen Sultanat.
Wir waren in der „nur“ 12.500m² großen Wahiba Wüste unterwegs. Anders als in der Rub al Chali findet man hier jede Menge Leben und damit sind nicht nur die dort wohnhaften Beduinen gemeint.
Wenn man morgens, nach einer kalten Nacht aus dem Zelt klettert, hat der Wind die eigenen Spuren verweht, dafür findet man zahlreiche andere. Schlangen, Käfer und Wüstenspringmäuse haben in der Nacht ihre Spuren hinterlassen. Wenn man durch die Wüste wandert, sollte man unbedingt die Vegetationsbereiche aus harten Gräsern meiden, da dort die Tiere, vor allem die Schlangen, gerne unter der Oberfläche verborgen den Tag verbringen.
Die Dünen sind bis zu 100m hoch und bieten von oben eine wunderbare Aussicht auf die Dünenlandschaft mit ihren fantastischen Mustern, die der Wind in den Sand gezeichnet hat und die grandiosen Bilder aus Licht und Schatten. In der Nacht hat man hier, ohne Lichtverschmutzung, einen fantastischen Blick auf unsere Milchstraße.
Lediglich in der Mittagszeit sollte man, sogar im Winter, irgendwo gemütlich im Schatten sitzen. Entschleunigung als Notwendigkeit. Nur ein Grund unter vielen, diese wunderbaren und vielseitigen Landschaften die „Wüste“ heißen, einmal kennen zu lernen.