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INTERVIEW


Gespräch mit Hannah Kuhn

Seit dem letzten Frühjahr haben wir in unserer Sektion eine neue zweite Vorsitzende. Ich habe mich mit der sympathischen, fröhlichen Frau getroffen, um sie euch ein wenig vorzustellen.

DAVON: Kannst du dich unseren Lesern bitte einmal kurz vorstellen?

Hannah: Ursprünglich komme ich aus dem Flachland, die höchsten Erhebungen während meiner Kindheit waren die Hügel des Schwarzwaldes. Als ich 2015 das erste Mal in die Berge gefahren bin, war ich direkt schockverliebt. Seitdem geht es beinahe in jedem Urlaub in die Berge. Selbstverständlich gehört da auch die Mitgliedschaft im DAV dazu.

DAVON: Wenn man einmal mit den Bergen anfängt…. Welche Bergsportaktivitäten betreibst du?

Hannah: Angefangen hat es mit dem Wandern in den Bergen. Inzwischen mag ich vor allem Hütten- und Klettersteigtouren. Mit Gepäck zu Fuß durch die Berge, gern abseits des Trubels. Dann gehe ich noch laufen für die Fitness und weil es guttut und bouldern, das mag ich, weil man dabei sehr fokussiert ist und hervorragend abschalten kann.

DAVON: Viele Mitglieder sind nur wegen der Versicherung oder der Vergünstigungen auf den Hütten im Verein. Du bist schnell selbst im Ehrenamt aktiv geworden, wie kam es dazu?

Hannah: Ich war bei der Infoveranstaltung, die damals noch nur für neue Mitglieder veranstaltet wurde. Dort war ich sehr überrascht, wie viele unterschiedliche Gruppen es gibt. Zu der Zeit hatte ich gerade meinen Job gewechselt und der neue bot mir etwas mehr Freizeit, da hatte ich schon überlegt, etwas Ehrenamtliches zu machen. Auf der Veranstaltung hat Norbert mich dann für das Orgateam des DMFF und die Initiative „Miteinander im Öcher Bösch“ gewonnen.

DAVON: Wieso gerade diese Gruppen?

Hannah: Das DMFF als Kulturveranstaltung ist etwas, auf das man bei DAV nicht sofort kommt. Es bringt Menschen zusammen, egal ob selbst Sportler oder nicht. Bei der Initiative geht es um ein friedliches Miteinander. Ich arbeite unglaublich gern mit Menschen zusammen und ein freundlicher Umgang ist mir sehr wichtig, da waren diese beiden Gruppen passend.

DAVON: Wenn man einmal im Verein aktiv wird, geht es ja nicht selten weiter mit den Aufgaben. So war es bei dir auch.

Hannah: Ja, Norbert hat mich irgendwann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Beisitzerin zu werden. Das habe ich dann auch gern gemacht. So habe ich dann angefangen mich mit der Vorstandsarbeit zu beschäftigen.

DAVON: Unser Verein ist inzwischen der größte Sportverein der Region, aber verglichen mit den Alpinen Sektionen immer noch –sagen wir mal – übersichtlich. Was gefällt dir am DAV, vor allem an unserer Sektion und wo siehst du noch Luft nach oben?

Hannah: Was mir in unserer Sektion unheimlich gut gefällt, ist die Vielseitigkeit. Kaum eine Alters- und Interessensgruppe, für die wir nichts anbieten. Ich finde es unglaublich, was unsere EhrenamtlerInnen und Hauptamtlichen mit sehr viel Engagement leisten. Ich denke, dass diese vielseitigen Angebote bei denen Menschen sich begegnen können und sich gegenseitig wertschätzen sozial eine große Bedeutung haben, sei es gegen Stress im Beruf, gegen die Einsamkeit oder einfach für eine gute Freizeit. Vom Wandern über Skilaufen, Mountainbiken, selbstverständlich alle möglichen Aktivitäten im Bereich Klettern und Bergsteigen über Familiengruppen bis hin zu Volleyball und Kultur. Da ist doch für jeden was dabei.

DAVON: … und was gefällt dir nicht so?

Hannah: Manchmal brauche ich Geduld bei den doch teils sehr starren Strukturen des Hauptverbandes. Ich verstehe, dass Veränderungen Zeit brauchen, weil oft rechtliche Dinge und viele Interessen zu berücksichtigen sind, aber da wäre es manchmal schön, wenn es schneller und flexibler möglich wäre. Mir ist es sehr wichtig, dass Ehrenamtler Freude bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit haben, da finde ich es bedauerlich, wenn das nicht perfekt umsetzbar ist.

DAVON: Letztes Frühjahr wurdest du als zweite Vorsitzende gewählt. Welche Gründe haben zu deiner Kandidatur geführt?

Hannah: Zunächst einmal wieder meine Freude an der Arbeit für und mit anderen Menschen. Ich mag es sehr, mit anderen zusammen Dinge weiterzuentwickeln. Das Lösen von Konflikten, bei denen man verschiedene Belange gegeneinander abwägen muss, finde ich wichtig und interessant. Die vielen Leute, Gruppen und Vorstellungen finde ich sehr spannend und weiterführend für den Verein.

DAVON: Jetzt eine sicherlich schwierige Frage. Wofür möchtest du stehen?

Hannah: Ich möchte eine Ansprechperson sein, die andere ernst nimmt, egal ob Mitglieder, Ehrenamtliche oder weitere. Klarheit gehört aber auch dazu, wenn mal etwas nicht möglich ist, was gewünscht wird. Es ist mir ein Anliegen Leute zusammenbringen, Kompromisse zu finden und dies vor allem mit freundlichem Umgang und gegenseitiger Wertschätzung. Diese beiden Dinge sind mir außerordentlich wichtig.

DAVON: Perspektivisch, was wünschst du dir?

Hannah: Persönlich möchte ich mich gerne bergsportlich weiterentwickeln und neue Erfahrungen machen für mich selbst aber auch um die Bedürfnisse der Mitglieder noch besser verstehen zu können.

In der Vereinsarbeit ist es mir wichtig, dass wir regelmäßig neue Gruppen etablieren und bestehende fördern. Vor allem jüngere Leute an den Verein zu binden, um diesen für die Zukunft fit zu machen, ohne dabei Angebote für die älteren Mitglieder aus den Augen zu verlieren, das ist mir ein Anliegen.

Ganz aktuell ist es das Ausbauen des etwas stiefmütterlichen Bereichs Mountainbike, woran ich arbeite. Dazu gibt es schon gute Gespräche mit Leuten, die hier aktiv werden könnten, so dass wir neben der schon bestehenden neuen Gruppe aus dem Bereich des JDAV auch etwas für Erwachsene anbieten können. Ganz allgemein meinen Beitrag zu leisten, unseren Verein weiterzuentwickeln und zur Zukunftsfähigkeit beizutragen.

DAVON: Ganz herzlichen Dank für dieses nette und angenehme Gespräch.

Für die Redaktion: Lisa Surkamp Interview mit: Hannah Kuhn