1/24 – ROCKS OF EUROPE

Jede Menge Gaudí

Die Kletterkathedrale von Solius

Gerade mal rund 90 km Luftlinie entfernt sind die Türme von Gaudís berühmter Kathedrale Sagrada Familia, die neben dem rötlichen, vulkanischen Porphyr vor allem aus hellem Granit bestehen.

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Die hellen Granittürme zahlreicher Kletterfelsen mit insgesamt über 300 Routen ragen, wie eine natürliche Kathedrale, über die Baumwipfel des 92 km² großen Naturschutzgebietes „Massís de las Cadiretes“ heraus, in dem zahlreiche geschützte Pflanzen und Tiere ihr Habitat gefunden haben. Von den Felskuppen aus überblickt man den Wald und sieht am Horizont das Meer. Wen wundert es, dass diese malerische Umgebung Antoni Gaudí zu bei der Gestaltung seiner Bauwerke inspiriert hat.

Anders als im nahegelegenen bekannten Klettergebiet bei Siruana findet man hier viele Routen in niedrigeren Schwierigkeitsgraden. In den Sektoren Moros und Agulla Central zum Beispiel überwiegend Routen im vierten, teilweise sogar im fünften Franzosengrad. Die Routen sind häufig ganz oder teilweise zumindest leicht plattig, was die vertikale Fortbewegung auf „fast nichts“ deutlich erleichtert, gutes Gleichgewicht vorausgesetzt.

Bereits die Zustiege sind mitunter mit leichter Kraxelei verbunden. Man wird mit Kletterei an feinstem Granit belohnt, bei der man selbst an häufig begangenen Routen keine glatten Stellen findet. So macht das Klettern hier wirklich viel Gaudi. Für versierte Kletternde gibt es selbstverständlich sowohl zahlreiche Routen in höheren Graden bis zur 7c+ und mit mehreren – meist zwei bis drei – Seillängen. Die Bewertungen der Routen entsprechen im Wesentlichen den genannten Schwierigkeitsgraden, wobei die ein- oder andere 5b leichter ist als die benachbarte 4c.

Die Absicherung ist dabei äußerst plaisiermäßig gestaltet und in den allermeisten Fällen gut gepflegt. An manchen Stellen findet man schon im Abstand von eineinhalb Metern den nächsten Haken.

Überfüllt ist es hier nie. Selbst am Wochenende findet man ausreichend freie Routen und während der Woche hat man mitunter selbst einfache Sektoren für sich allein. Vom Trubel der nahen Costa Brava merkt man hier nichts. Die Beste Zeit für dieses Klettergebiet ist sicher das Frühjahr und der Herbst. Im Sommer ist es in den teils sonnenbeschienenen Felsen viel zu heiß. Für einen kletterfreien Tag bietet sich hier eine teils durchaus anspruchsvolle MTB-Tour oder eine Wanderung auf einem der gut ausgeschilderten Wege an.

Aktuell ist ein neues Topo in Arbeit, das alte leider nicht mehr zu haben. Hier hilft das Internet mit Abbildungen und Infos zu den Sektoren weiter. Unten einige Links. Wann das neue Topo erscheint ist noch nicht sicher, auf der Instagramm Seite wird darüber sicher informiert.