2/24 – WINTERURLAUB

Der Sommerurlaub, der ein Winterurlaub wurde


Im Frühjahr planten einige Mitglieder der Gruppe Felsklettern unserer Sektion für September 2024 einen Bergurlaub in Bad Mitterndorf im steirischen Salzkammergut in Österreich. Der September gilt gemeinhin in den Bergen als der Monat mit der stabilen Wetterlage. Geplant waren Bergtouren, Sportklettern, Klettersteige und was man im Sommerurlaub alles so Schönes macht.

In den ersten beiden Tagen konnten wir noch ausgedehnte Wander- und Klettertouren machen.Dann kam die Überraschung! Das Wetter schlug um, im Tal regnete es tagelang und auf den Bergen schneite es. Aus dem Sommerurlaub wurde ein Winterurlaub.

Nachdem wir uns fast eine Woche mit „Regenwanderungen“ und klettern in den österreichischen Kletterhallen beschäftigt hatten, zeichnete sich für den nächsten Tag gutes Wetter ab. Von einem Einheimischen erhielten wir den Tipp, die Straße zur Tauplitzalm sei geräumt und man könne mit Sommerreifen bedenkenlos hochfahren. Dort oben könne man eine schöne Schneeschuh-Wanderung machen. Er wusste auch, wo man die Schneeschuhe ausleihen konnte beim Maler im Ort, der im Sommer Maler und im Winter Skilehrer ist.

Am nächsten Morgen also los, Schneeschuhe ausleihen, an der Mautstelle bezahlen und rauf auf die Alm. Oben dann – der Parkplatz ist frei geräumt, aber einige Autos sind vom Schnee bedeckt.

Jetzt heißt es erst mal „wie zieht man Schneeschuhe an?“ Schneeschuhe sind etwas größere „Laufbretter“, mit denen auch auf Tiefschnee gehen kann, ohne einzusinken.

Nachdem wir uns mit dem Schneeschuh vertraut gemacht haben, machen wir uns auf den Weg über die Taublitzalm. Dort, wo sonst hunderte von Touristen die Aussicht genießen – wir sind ALLEIN!

Wir versuchten den gleichen Weg zu wählen, den wir eine Woche vorher auf dem Weg zum Klettersteig auch gegangen sind. Aber der ist jetzt unter anderthalb bis zwei Meter Schnee verborgen. Trotzdem konnten wir uns gut an den Bäumen und der Topografie orientieren.

Die Wanderung durch die verschneiten Wiesen und den lichten Bergwald war ein beeindruckendes Erlebnis, mit dem keiner von uns vorher gerechnet hatte.

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Text und Fotos: Karl Steenebrügge